Im Herbst 2023 musste ich die Tatsache akzeptieren, dass wir unseren traumhaften Wohnort verlassen müssen. Vor 4 ½ Jahren sind wir in ein Haus mitten im Grünen gezogen und haben dort aus dem Garten, der nur aus Wiese, ein paar Bäumen und einer Hecke bestand, einen blühenden Selbstversorgergarten gemacht.

Jetzt ist der Herbst doch noch gekommen und die Blätter fallen herab. Aber das ist zu ungenau.
Dieses Jahr habe ich beobachtet. Die Sonne hat warmgolden geschienen und es ist kein Wind gegangen. Ab und zu hat sich trotzdem ein Blatt von den Bäumen gelöst und ist langsam zu Boden gesegelt, sanft schaukelnd, hin- und her, fast wie ein Boot auf den Wellen und in diesen Blätterbooten segeln freudig und fröhlich Wesenheiten mit.

In einer italienischen Parkanlage hat es sich ergeben mit Palmen in Kontakt zu gehen. Wie immer habe ich meine Augen geschlossen, um Verbindung gebeten und geschaut welche Bilder auftauchen.

Von den Buchen
Das schönste Grün ist das der frischen Buchenblätter von der Sonne durchleuchtet. Kein RAL – Ton, kein Pantone-Ton kommt annähernd hin. Vor unserem Haus erstreckt sich ein grüner, glühender Wald mit seinen majestätischen, unglaublich kerzengeraden, glattgrauen, dunklen Stämmen, die die Blätter erst so richtig zur Geltung bringen.

Es regnet und regnet und regnet, seit vielen Tagen schon.
Letzte Woche führte mich mein Weg wie so oft von St. Pölten durchs Halbachtal und das wundervolle Höllental mit seinem schönen Fluß, der Schwarza, bis nach Reichenau.
Regen in verschiedenen Nuancen, von leichtem Schauer, feinem nieseln bis zu schweren Tropfen - Bäumen, Büsche triefend naß.
Kleine Bäche, die ich noch nie wahrgenommen habe, plätschern die Abhänge hinab, bilden kleine Wasserfälle, machen sich bemerkbar, nehmen Abkürzungen über Wiesen, bilden Seen auf Kuhweiden, sind schnell und fröhlich.
Und diese Fröhlichkeit greift auf mich über.

In manchen Gegenden vergeben die Gemeinden im Winter Gemeindewaldstücke zum Abholzen. Die einzelnen Flecken heißen Lose und werden unter den Interessenten verlost – daher wohl der Name. Bis zum Frühling wird dann geschlägert. Die Los“besitzer“, vorallem Bauern aus der Gemeinde, machen Brennholz und es bleibt an diesen Stellen nichts stehen. Tabula rasa.

Ein Freund, der auch jedes Jahr ein Los nimmt und inzwischen ein Naturwesenfreund geworden ist, hat mich um ein Ritual gebeten bevor er mit der Arbeit beginnt....

Neulich wurde ich um 4:00 Uhr in der Früh munter und beschließe den Sonnenaufgang anzuschauen. Ich setze mich unter meinen Lieblingsapfelbaum und warte. Nachdem mir nichts besseres einfällt, konzentriere ich mich und nehme Verbindung mit dem Baumwesen auf.

Wolf Dieter Storl erwähnt in seinem Buch „Pflanzendevas“ den Kaffee und beschreibt, dass seine Qualität für „inspirierte Kommunikation steht“.

Das hat bei mir gleich resoniert!